Was ist eine Demenz?

Eine Demenzerkrankung äußert sich in verschiedenen Formen und Schweregraden. Das Risiko zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. „Im Alter von 85 Jahren ist ungefähr jeder Fünfte und ab 90 Jahren bereits jeder Dritte betroffen.“, wie in der Informationsschrift des Bundesministeriums nachgelesen werden kann.

Eine Form ist beispielsweise die sehr häufige „Alzheimer“-Erkrankung, die ihre Ursache in Ablagerungen von Proteinfragmenten hat. Schleichend sterben in unterschiedlich hohem Maße Nervenzellen im Gehirn durch diese Eiweißanlagerungen ab. Die vaskuläre Demenz tritt aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn auf, oft verursacht durch Schlaganfälle oder kleine Gefäßschäden, die die Blutzufuhr zum Gehirn beeinträchtigen.

Es gibt noch viele weitere Ursachen. Eines eint jedoch alle Varianten: Es handelt sich immer um eine fortschreitende Krankheit, die immer irreversibel ist. Daher kommt es unterschiedlich starken kognitiven und körperlichen Einschränkungen. Menschen, die an leichten und mittleren Formen der Demenz leiden, können jedoch noch lange gut zuhause von den Lebensgestaltern betreut werden. Gerade bei Demenzerkrankten ist es wichtig, durch die Betreuung zuhause Stabilität zu gewähren.

An Demenz Erkrankte durchlaufen in der Regel drei Stadien, die unterschiedlich lange dauern können und sich auch in ihrer Ausprägung unterscheiden.

Das erste Stadium

In den ersten Stadien äußert sich die Erkrankung zum Beispiel in Vergesslichkeit, Wortfindungsproblemen oder auch Schwierigkeiten beim Anziehen und der Nahrungszubereitung. Alltägliche Aufgaben wie die Verwaltung ihrer Finanzen, aber auch Anziehen, Putzen und Kochen können nicht mehr bewältigt werden, weil sich Demenzkranke nicht mehr erinnern können, wie es geht. Darüber hinaus haben sie Schwierigkeiten, angemessene Entscheidungen zu treffen oder die Konsequenzen ihres Handelns zu verstehen.

Ein häufiges Frühsymptom der Demenz ist Gedächtnisverlust, insbesondere die Schwierigkeiten beim Erinnern an kürzlich erlebte Ereignisse oder Informationen. Demenzkranke vergessen im fortgeschrittenen Stadium, dass sie gerade eben zu Abend gegessen haben und wünschen sich, „jetzt endlich mal zu Mittag zu essen“. Es kann auch passieren, dass sie behaupten „Ich habe gerade gegessen.“, obwohl das gar nicht der Fall war.

Das zweite Stadium

Es fällt den Erkrankten immer schwerer, Wörter zu finden. Auch das Formulieren von Sätzen wird schwierig, so dass sie Sätze nicht zu Ende bringen und immer häufiger nicht mehr wissen, was sie sagten wollten. Das Verstehen von gesprochener oder geschriebener Sprache fällt, genau wie das Schreiben, immer schwerer. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen selbst bei fortgeschrittener Demenz lichte Momente haben, in denen sie verzweifeln, dass ihnen vieles nicht mehr gelingt.

Demenz führt zu Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit. Die Erkrankten werden oftmals reizbarer oder leiden unter Stimmungsschwankungen.

Das dritte Stadium

Manchmal ziehen sich die Erkrankten völlig von der Gesellschaft zurück, sie verlieren das Interesse an früheren Hobbys, und zeigen kaum noch eine Motivation, neue Dinge auszuprobieren. Depressionen sind in diesem Stadium häufig.

In fortgeschrittenen Stadien können Demenzkranke desorientiert sein, sich sogar in vertrauter Umgebung verirren oder die Orientierung zu Zeit und Ort verlieren. So kann es passieren, dass sie nachts aus der Wohnung laufen und ihr „richtiges“ Haus suchen, das sie vielleicht vor vielen Jahren bewohnt haben. Hier ist eine 24 Stunden Betreuung erforderlich.

Achten Sie bei sich und anderen auf die genannten Anzeichen und lassen Sie diese unbedingt von einem Arzt abklären.

Unser einfühlsames Personal hilft den Erkrankten, sich wieder zurecht zu finden und bringt Regelmäßigkeit in den Tagesablauf. Zudem achten die Lebensgestalter auf die Körperpflege, Medikamenteneinnahme, sowie auf ausreichende Nahrungs- und Getränkezufuhr.

Vielfach können die Lebensgestalter auch die individuellen Defizite im dritten Stadium gut auffangen. Wichtig sind hier jedoch eine komplette Betreuung des Betroffenen und eine gute Kommunikation mit Verwandten und/oder pflegenden Personen, damit bei Depressionen und anderen Verschlechterungen rasch gegengesteuert werden kann. Achten Sie darauf, wie die Krankheit fortschreitet und wann die Anzeichen so extrem werden, dass die Person nicht mehr alleine gelassen werden kann!

Das Risiko von neurologischen Krankheiten senken

Das Risiko, an Demenz oder Parkinson zu erkranken, kann reduziert werden durch einen gesunden Lebensstil, körperliche und geistige Fitness und einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

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